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Hi, ich bin Petra.

Geboren wurde ich im schönen Köln, mit einer extremen gesundheitlichen Krise, die dafür sorgte, dass ich die ersten Monate im Krankenhaus verbrachte, was, wie ich erst viel später feststellte, alle Lebensbereiche einschneidend beeinflusste.

 

Ich wuchs als sehr behütetes Einzelkind auf, mit vielen Freunden und Spielgefährten in der Nachbarschaft. Die Zeit in Kindergarten und Grundschule habe ich in wunderbarer Erinnerung. Die Zeit im Gymnasium war allerdings nicht immer leicht, da eine Phase von Ausgrenzung und latentem Mobbing begann. Mein Nervensystem hatte seit Anbeginn gelernt, dass es am sichersten ist, zuzustimmen, mitzulaufen und die Harmonie zu wahren, besser eine Ja-Sagerin zu sein. Bloß keine Konflikte, Ablehnung, Einsamkeit riskieren. In mir gab es eine sehr tief sitzende Angst vorm Verlassenwerden und vor Angriffen aus dem Nichts. 

 

Die Angst war so tief, dass jede Situation von Streit, Spott & Ausgrenzung sofortigen & heftigen Alarm in meinem hypersensiblen Nervensystem schlug. Es fühlte sich an wie Sterben, jedenfalls für mein Baby-Selbst, für das es immer ums Überleben ging. Und wie es in der Schule, bei Kindern & Teenies oft ist, schnappen sich die starken Macker die Schwachen & Schüchternen. Sich permanent zu verbiegen und energetisch darum zu betteln, dazuzugehören, stösst andere unbewusst ab, aber damals wusste ich das alles noch nicht. Ich fühle mit jedem, der in der Schule, im Privatleben, auf Social Media oder im Job ausgegrenzt und gemobbt wird und sich vielleicht dafür noch selber die Schuld gibt. Ich bitte jeden, der so etwas in seinem Umfeld mitbekommt, einfach auf die Person zuzugehen und ein wenig Wertschätzung zu schenken und nicht einfach mitzumachen. Füreinander da zu sein ist das, was uns Menschen ausmacht.

 

Nach dieser schwierigen Phasen in der Mittelstufe fand ich in der Oberstufe & ausserhalb der Schule gute Freunde, die teilweise immer noch zu meinen besten Freunden zählen und wie Familie sind. Nach dem Abitur bestimmte weiter meine Sehnsucht nach Zugehörigkeit und mein Mitläufertum meine Entscheidungen. Anstatt mir Zeit zu nehmen, um herauszufinden, was sich als nächster Schritt stimmig anfühlte, schaute ich nach links und rechts und hörte nicht nach innen. 

 

2 Situationen blieben mir in Erinnerung.

1) Ich besuchte kurz vor dem Abi die Studienberatung im Jobcenter. Die Konversation lief folgendermaßen: Beraterin: "Und, was machen Ihre Eltern von Beruf"? Ich: "Marketing Director & Marktforschung/Unternehmensberaterin.." Sie: "Na, dann werden Sie ja sicher den gleichen Weg gehen wollen". Ich: Fassungsloses Schweigen.

 

2) Ich kam von einem Studiums-Schnuppertag an einer Uni nach Hause, erzählte meinen Eltern begeistert von Reisejournalismus, Völkerkunde & Kreativ-Studiengängen, doch sehr schnell wurde es mir ausgeredet. "Mit BWL hast du viel bessere Chancen auf einen guten Job."

Und so war es. Die Entscheidung zum BWL-Studium in Köln traf ich, um 1) meinen Eltern zu gefallen und 2) weil meine Freunde dasselbe taten und weil ich das Bedürfnis "Sicherheit/Nicht allein sein" befriedigen wollte. 

 

Das Studium war eine seltsame Mischung. Ich erlebte grandiose Reisen & fantastische Abenteuer in den Semesterferien: Auslandspraktika, Sprachaufenthalte, Auslandssemester und Jobs in Singapur, Costa Rica, Ungarn, USA (eine intensive Zeit, da wir während 9/11 in der Gegend New York arbeiteten), Frankreich und anderen Orten, mal alleine, mal mit lieben Freunden. Das Reisen lag mir im Blut und war und ist immer noch meine größte Freude, besonders die exotischen weit entfernten Ecken. Meine Eltern hatten mich in die Welt mitgenommen, seit ich 1 Jahr alt war, ich kannte es nicht anders und fühlte mich beim Reisen unendlich frei und erfüllt. 

 

Doch inhaltlich fühlte ich mich in den Wirtschaftswissenschaften nicht zuhause. Ich war von Finanzen und trockener Buchhaltung maximal abgeschreckt. Durch die Schulzeit und weil ich in Mathe oft geschlafen hatte, war ich im Studium bei allem, was Zahlen, Kalkulation und Banking anging, im "Freeze", auch wenn ich ein eigentlich einen schnellen pragmatischen Mind habe. Ich hatte tiefe Angst zu versagen, es nie richtig zu machen und alle Prüfungen in diesen Fächern waren ein Alptraum. Ich fühlte mich in BWL meist fehl am Platz, ausser in Fächern wie Marketing & Psychologie. Ich sehnte mich heimlich nach etwas, was mich zutiefst lebendig fühlen ließ und genoss das vor allem während der Auslandsaufenthalte. Aber ich machte weiter und schloss mit Diplom erfolgreich ab, zusammen mit meinen Freunden.

 

Und dann...wiederholten sich dieselben Muster aufs Neue. 

 

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Typische Semesterferien: Mit Freunden auf wilden Abenteuern in Costa Rica

AM FALSCHEN ORT?

 

 

Der nächste logische Schritt nach dem Studium, um dem roten Faden meines Lebenslaufs brav zu folgen, hiess: Bewerben für einen Marketing-Management-Job. Gesagt, getan. Ich nahm mir nicht die Zeit, wirklich nachzuspüren, was ich wollte, nahm mir keine Auszeit. Schon wenige Monate nach dem Abschluss startete ich meinen ersten von 3 Marketing-Jobs. 

Ich erinnere mich an den ersten Tag in meinem ersten Job, als wäre es gestern gewesen. Ich hatte ein sehr seltsames Gefühl von "Unwohlsein", obwohl ich sehr freundlich begrüßt wurde und alle sehr nett waren. Es fühlte sich an wie "truman show". Die Monate vergingen und ich versuchte mein Bestes, meine Ungläubigkeit zu verstecken, während ich beobachtete, wie meine Kollegen von morgens bis abends in ein rechteckiges flimmerndes Ding starten, scheinbar klaglos und schicksalsergeben, sich dabei (wie sie mir heimlich mitteilten) gestresst, gefangen und leer fühlten und all das offenbar völlig normal fanden. "So ist es halt. Man muss halt die Miete zahlen. Wir trinken es uns am Wochenende schön", sagten sie. Ich bekam den Mund nicht mehr zu.

 

In all den Jahren schrie es in mir: "Das kann doch nicht sein, so soll das Leben aussehen? Das kann unmöglich die Essenz des Lebens sein, was uns geschenkt wurde. Irgendwas stimmt hier nicht." Dieses Gefühl blieb und wurde immer stärker, je mehr ich die Programmierungen der Leistungsgesellschaft, des Leistungswahns und der "höher, schneller, weiter, erfolgreicher" Mentalität in allen Farben und Formen erlebte und auch die Parallel-Universen dazu: Menschen, die ausgestiegen waren aus Hamsterrädern und ein ganz anderes Leben lebten.

 

Wenn Du dich auch so fühlst und merkst, dass du im Job ausbrennst, nur noch erschöpft, reizüberflutet und unerfüllt bist und deine Selbstfürsorge mit Füssen trittst, dann wisse, du bist nicht allein und es geht vielen so. Aber viele wagen nicht, etwas zu sagen oder zu tun, weil sie einen "ich muss perfekt sein, muss gut abliefern, muss so sein wie die anderen, darf keine Fehler machen, darf mir nichts rausnehmen, bin egoistisch, wenn ich für mich sorge etc." Antreiber haben. Lieber gehen sie jahrelang mit Bauchschmerzen zur Arbeit als sich und ihre Grenzen anzuschauen.

 

Ich kann dir 2 Dinge empfehlen:

 

a) Meine Kreativ-Community, wo ich dir hilfreiche Resilienz-Techniken & Vagusnerv-Übungen zeige & du durch Mal-Flow & reflektierendes Schreiben neue Ruhe & Klarheit gewinnen kannst.

 

b) Eine 1:1 Session, wo wir uns deine Situation ganz konkret anschauen & dir ein praktische Tools-Kit zusammenbauen, was dir im Alltag hilft.

Erst zurückblickend konnte ich wirklich erkennen, dass sich das gleiche Muster in all meinen Managementjobs wiederholte:

  1. Anfängliche (naive) Begeisterung und Euphorie.

  2. Dann die kalte Dusche: Offen geäußerter oder manipulativer Leistungsdruck, ausgebrannte, deprimierte Kollegen, dominante Chefs, unerfüllende würdelose Aufgaben, Unterbezahlung, respektlose Behandlung durch Vorgesetzte, die nie wirklich den ganzen Menschen gesehen haben, "Rise up and shine". "Work hard, play hard" Mentalität.

  3. Mein Nervensystem und mein durch die Geburtstraumata sehr geringes Stress-Toleranzfenster forderte seinen Tribut, aber ich versuchte brav, mich anzupassen, mitzurennen und motiviert zu erscheinen, obwohl ich innerlich erschöpft war und und oft einfach fassungslos. Ich fühlte mich wie ein Alien.

  4. Während ich auch immer wunderbare Freunde unter meinen Kollegen fand, ging alles andere allmählich bergab, inklusive meine Gesundheit.

  5. In irgendeiner Form gab es einen Zusammenbruch oder Ausbruch oder beides.

Ich bemerkte in all den Jahren in mir eine bizarre Mischung aus Rebellion und Mitläufertum, was auch von Entwicklungstrauma herrührte. Während ich mich in Gruppen versteckte, Meisterin im Ja-Sagen und People-Pleasen war und Menschen suchte, zu denen ich aufschauen konnte, lehnte ich mich gleichzeitig gegen Autoritäten auf, hinterfragte alle Regeln und wollte es anders machen als andere. Ich spürte, dass irgendetwas im Alltag fehlte, etwas ganz Essentielles.

Jetzt weiss ich, dass ich schon immer und überall suchte, nach DER Wahrheit hinter allem, nach dem Frieden, der jede menschliche Vorstellungskraft übersteigt. Ich suchte zunächst in der Business-Welt, dann in der Mindset- und Persönlichkeitsentwicklungs-Industrie und in der Spiritualität und verlor mich dabei in Täuschungen, Heilversprechen von Gurus und ungesunden Empowerment-Teachings, die das Blaue vom Himmel logen.

Gleichzeitig war da immer eine unbändige Lebensfreude in mir, Staunen, Dankbarkeit und Glück über die kleinsten Dinge, besonders in der Natur. Seit ich denken kann, macht es mich glücklich, die Welt mit Neugier & allen Sinnen zu erforschen. Ich bin fasziniert von exotischen Ländern und Kulturen und höre nicht auf, dankbar zu sein für die Vielfalt und Schönheit der Erde. Ich träumte immer davon, von überall aus das zu tun, was mich erfüllt, aber es dauerte wegen vieler Ängste und Glaubenssätze eine ziemliche Weile, bis ich den finalen Sprung wagte.

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MEIN KÖRPER - MEIN FREUND?

 

Schon seit ich denken konnte, hatte ich eine Hassliebe meinem Körper gegenüber. Ich wusste damals nicht, dass die Hypersensibilität meines Nervensystems durch mein Geburtstrauma kam, ich merkte nur, dass mein Körper immer wieder, mal subtil, mal stark, mal schleichend, mal aus dem Nichts mit seltsamen Symptomen um die Ecke kam. Ich habe sehr wenig mit meinem Umfeld und meinen Freunden und Kollegen darüber gesprochen, wie schlimm es wirklich war. Mysteriöse Symptome, sich ständig in irgendeiner Form angeschlagen, krank, sensibel, unfit zu fühlen. Nicht zu wissen, ob man im Meeting am nächsten Tag "abliefern" kann oder nicht. Wie auslaugend es ist, auf Geschäftsreise von Termin zu Termin zu rennen, während man gleichzeitig völlig hinüber ist und auf den Anruf von irgendeinem Labor wartet, um wieder Ergebnisse irgendeiner Untersuchung zu erfahren.

Jahrzehntelang hatte ich keine Ahnung, dass ich mich durch Entwicklungstraumata und ein narzisstisches Umfeld mit meinem sehr geringem Stresstoleranzfenster oft in den Fight/Flight/Freeze Zuständen befand, die ich aber übertünchen wollte. Ich lernte all die Zusammenhänge erst viel später, auch dass mein Mitlaufen, Ja-Sagen und Gefallen wollen das "Fawning" ist, ein verzweifelter  Selbstschutzmechanismus, der sagt "wenn ich ja kein Aufsehen errege, Harmonie wahre, brav bin, so bin, wie andere mich wollen, auch, wenn ich schlecht behandelt werde, schützt mich das vor Angriff oder Verlassenwerden". Es ist unfassbar zu sehen, wie sich diese Mechanismen in alle Lebensbereiche auswirken und wie sehr die erlebten Dinge bei Geburt und früher Kindheit zu chronischen Krankheiten führen kann, zu Hypersensibilität, Über-Empathie, Helfersyndrom, der Unfähigkeit, Grenzen zu erkennen und selber zu setzen. 

 

Medizinische Traumata begleiten mich und auch meine Familie bis heute. Nur dass ich heute eine sehr andere Beziehung zum Thema Leiden habe. Aber für Jahrzehnte verwirrte, ängstigte und frustrierte mich mein körperlicher Zustand immens, während ich von einem Arzt, Heiler, Produkt oder Selbstheilungsbuch etc. zum nächsten rannte, aber gleichzeitig aus meinem Körper flüchten wollte, weil ich weder "negative" Gefühle noch körperliche Schmerzen fühlen wollte. Mein Körper war ohne es zu wissen, selbst während Massagen oder in der Hängematte am Strand in einer permanenten Alarmbereitschaft. Meine sehr jungen Anteile fürchteten sich ständig, etwas falsch zu machen und an jeder Ecke bestraft zu werden. Der Glaubenssatz "Ich muss nur irgendwie genug abliefern, genug Leistung bringen, genug SEIN, dann werde ich nicht verlassen und werde "versorgt" und überlebe. 

Gleichzeitig tat ich jahrelang vor anderen, selbst vor besten Freunden so, als wäre alles super. Die Antwort "alles gut" war aus meinem Mund bevor ich es merkte. Die Maske war ständig drauf und ich unterdrückte Emotionen, um nicht anzuecken. Erst viel später erkannte ich, das all das zu Chaos im Körper und im Herzen führt. Dass Heilung passiert, wenn wir uns uns selber achtsam, präsent und mitfühlend zuwenden, mit Geduld und praktischen Methoden.

Wenn dir das bekannt vorkommt: Ich spreche über diese Themen aus persönlicher Perspektive, mit hilfreichen Tools & aufbauenden Impulsen auf Youtube und Instagram.

 

2008 wurde mir Hashimoto, eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse diagnostiziert. Ich fühlte mich immer, als könnten mich all die da draussen, die immer stabil, fit und gesund sind, niemals verstehen. Als wäre eine Riesenkluft zwischen uns. Und wenn mein Chef mir so etwas sagte wie "Kopfschmerzen gibt es nicht, krank werden ist hier nicht" hätte ich schreien können.

 

Aber statt dessen versuchte ich irgendwie alles zu managen und mich irgendwie selbst zu heilen, denn an meine Selbstheilungskräfte glaubte ich und verschlang alles, was darüber zu finden war. Tatsächlich erlebte ich an mir spontane "Wunderheilungen" in Momenten, wo ich aufhörte, mich besessen meinen Symptomen zu widmen, wo ich wagte, etwas loszulassen, mich anderen Dingen zuzuwenden oder lernte, Dinge einfach präsent zu erlauben und zu akzeptieren. Fun Fact: Man hat herausgefunden, dass das permanente obsessive Kreisen um sich selbst im Gehirn die gleichen Warnsignale in den gleichen Arealen aufflackern liess wie bei einer Depression. 

Als Anregung: Wenn du krank oder beeinträchtigt bist, frage dich mal: "Wie würde ich mich fühlen, wenn mir ein Arzt sagen würde: Das, was Sie haben, hat jeder Zweite, das ist nichts dramatisches."

 

Ich will damit nichts verallgemeinern und bin mir bewusst, dass es hier keine Schablone gibt, es ist nur als Experiment gedacht. Auch hier muss jeder einen Mittelweg finden zwischen Fokus auf anderen Dingen und Fokus auf sich/Selbstfürsorge.

Wenn du das hier liest und es dir ähnlich geht mit Frust & Angst rund um den Körper und du Aufmunterung, praktische Tools und Übungen im 1:1 oder Gruppen-Support möchtest, melde dich gerne. Kapazität im Nervensystem zu schaffen und eine neue Beziehung zu dir und zu unangenehmen Gefühlen zu entwickeln ist das Wichtigste in so einer Situation. 

Kleiner Tipp: Mein Nummer 1 Tool, wenn ich völlig fertig aufwache, ist das hier. Es funktioniert immer.

Und noch etwas, was viele nicht wissen​: Der Grund warum der erste Teil meiner Kreativsessions Vagusnerv-Übungen & somatische Übungen beinhaltet und ich auch spezielle Trainings nur dafür gebe, ist der: Der Vagusnerv ist dein Gehirn-Nerv, der sich um deine Selbstheilungskräfte kümmert. Das bedeutet: Er ist dafür verantwortlich, wie fähig du bist, mit Druck umzugehen, Stress zu verarbeiten, dich zu fokussieren etc.

Sowohl subtile oder auch extreme negative Erlebnisse in der Kindheit führen auf lange Sicht zu einem dysregulierten Nervensystem. Das plus chronischer negativer Stress,  ein permanentes Verlassen deines Toleranzfensters in Über- oder Unterspannung, ein häufiger Fight/Flight/Freeze/Fawn-Modus...all das bringt deinen wunderbaren, hochintelligenten Körper in Aufruhr und Chaos. Dein Körper will dich immer schützen und immer in Harmonie zurückbringen, aber wenn ein Stresszustand chronisch wird, müssen sich langfristig auf vielen Ebenen Dinge ändern. Wenn z.b. dein Vagusnerv ausser Balance ist, kann das für viele Beschwerden, die du vielleicht hast und einfach so mitschleppst, verantwortlich sein (fast alle davon kann ich unterschreiben):

Angst, innere Unruhe, Bluthochdruck, Erschöpfung, Burnout, häufige Gefühlsschwankungen, Heiserkeit, Herzrasen, hohe Entzündungswerte im Blut, chronische Krankheiten & "Mystery Symptoms", Immunschwäche, Infektionsanfälligkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Migräne, Gedankenrasen, Depressionen, Reizhusten, Rückenbeschwerden, Schlafstörungen, Schwindel, Tinnitus, Übelkeit, Kribbeln und Kälte in Händen und Füsse und andere Beschwerden.

Wie immer muss alles nuanciert betrachtet werden: Bei unintegriertem Entwicklungs-Trauma sind manche Übungen, die für leicht gestresste Menschen gut wirken, bereits zu viel und kontraproduktiv.

 

Vielleicht möchtest du es mal ausprobieren, durch meine Kreativ-Sessions oder auch mit meinen Trainings für tiefes Wohlbefinden (gesund, geerdet & ohne Selbst-Obsession), in denen ich dir

 

  • Vagus-Selbstregulations-Tools,

  • Tipps für Selbstfürsorge im Arbeits-Alltag

  • Simple Techniken zur Stress-Bewältigung 

  • Inspiration zu kleinen & grossen Auszeiten & dazu, das Wesentliche zu priorisieren

 

gebe, die du direkt umsetzen kannst. Wenn du Discounts und Early Bird Angebote nutzen möchtest, komm in meinen Tribe-Emailverteiler, in den du dich via contact@petraheveroch.com eintragen kannst.

Mal gratis reinschnuppern: Hier entlang und hier

Definitiv erkannte ich, dass Körper, Seele und Verstand untrennbar verbunden sind und sich auf allen Ebenen wiederspiegeln, auch als Krankheit.

 

Zu oft, als dass es Zufall sein könnte, habe ich erlebt, wie sich die Realität um mich innerhalb kürzester Zeit veränderte, als ich Widerstand losliess, aufhörte hinter Dingen herzurennen, Dinge krampfhaft festzuhalten, etwas UNBEDINGT haben zu wollen oder AUF KEINEN FALL haben zu wollen. Wenn ich in einen Zustand von weichem Fliessen, Flow & unvoreingenommenem Erlauben und präsenter Annahme fiel, stellte sich im Aussen UND Innen plötzlich wieder Harmonie her. 

Hier erzähle ich, warum das von uns wegrennt, was wir denken, unbedingt erreiche zu müssen und was mich ein surreales Selbstverteidigungstraining über das Leben lehrte. 

Hier beschreibe ich, was in Mexiko 2022 innerhalb von Minuten passierte, als ich plötzlich einer inneren Erkenntnis folgend, etwas losliess.

Nicht ohne Grund heisst meine Kunst THE ART OF SERENITY und meine Community für kreative Selbstfürsorge THE SPACE OF SERENITY. Serenity = heitere Gelassenheit, Gemütsruhe, Klarheit, Einklang, Ausgeglichenheit, Sorglosigkeit. Serenity ist NICHT: Bypassing, Kopf in den Sand, Vermeidung, Gefühlskälte, Distanziertheit, Gleichgültigkeit, nicht geerdet sein. 

 

Sich dem Leben neugierig, offen und optimistisch zuzuwenden, nie aufzugeben, zuversichtlich zu sein und an Wunder zu glauben, ist eine wunderbare Medizin. Eine noch tiefere beschreibe ich gegen Ende dieses Textes.

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Wir sehnen uns alle

nach dem Gleichen.

WENN ES NICHT MEHR GEHT

 

 

Der erste kleinere Sprung raus aus meinem mich krank machenden Arbeitsalltag passierte nach einer sehr anstrengenden Phase, im Jahr 2011. Mir wurde ein Unternehmensberatungs-Projekt zugeteilt, was vom Umfang kaum zu stemmen war, was nur dröge, komplizierte Kalkulationen beinhaltete, was ich alleine managen musste, was sich über Monate zog und von dem viel abhing = sozusagen mein manifestierter Alptraum. Den mein Chef mir ankündigte mit der Frage "sag mal, wieviel Urlaubstage hast du noch bis Ende des Jahres?". Mein ganzer Körper schlug Alarm, so laut wie bisher noch kaum und sagte mir "dies ist nicht deine Welt und so geht es nicht weiter".

 

Als ich dann in besagtem Beratungsprojekt gefangen war, flog alles in die Luft. Ich hatte chronische Nebenhöhlenentzündungen, fühlte mich monatelang ständig krank und vor allem, als hätte man mir jede Freude und Energie genommen.

 

Diesen einen Moment werde ich nie vergessen: Nach Abschluss des Projekts sass ich eines Tages zuhause und allein die Vorstellung, am Montag wieder zur Arbeit zu gehen, löste Übelkeit aus. Ich hatte schon angefangen, mich auf andere Marketingjobs zu bewerben, aber tief drin wollte ich nicht weiterarbeiten, also sabotierte ich jedes Interview unbewusst. Ich sass zuhause und plötzlich kam mir der Gedanke: Ich kündige und mache 1 Jahr Auszeit. Innerhalb von 10 Sekunden nach diesem Gedanken lösten sich alle meine Symptome in Luft auf und ein tiefes Glücksgefühl breitete sich in meinem Körper aus. Es war köstlich.​

 

Doch wie es oft so ist, begannen ab diesem Moment auch alle inneren und äusseren Kritiker und Saboteure laut zu schreien und ich liess es mir tatsächlich ausreden. Priorität: Harmonie bewahren, niemandem Sorgen bereiten, Sicherheit, brav sein. ​Aber der Samen war gepflanzt und es dauerte nur noch ein paar Monate, bis der Entschluss Weltreise felsenfest war.Im September 2011 war es dann soweit. Alle sagten "du bist so mutig".

 

Aber das, was mich in diesem ganzen Megaprojekt am meisten Mut und Überwindung kostete, war nicht das alleine reisen, sondern, diversen Autoritäten im Job und Privatleben entgegenzutreten und zu kündigen, ohne eine andere Stelle zu haben und es mir nicht ausreden zu lassen. Ich blieb dabei. Die Priorität "Freiheit" hatte die Priorität "Sicherheit und Gefallen wollen" einfach begraben. 

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In den Bergen Äthiopiens

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Grandioses Peru

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Ein Festival auf den Philipinen

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Ein Robinson-Crusoe Segeltrip von Panama nach Kolumbien vorbei an einsamen Karibikinseln

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Spass mit den Kids in Ghana

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Wunderschönes Südostasien, mein 2. Zuhause

UND TÄGLICH GRÜSST...

 

Die Weltreise im Jahr 2012 war eine unglaubliche Zeit, führte mich mit vielen verrückten Abenteuern, die Bücher füllen könnten, quer durch Latein- und Südamerika, Australien und Asien. Konfrontierte mich mit alten Glaubenssätzen, Ängsten und Einsamkeit - man nimmt sich überall hin mit - aber brachte auch ein nicht endendes Staunen, Lebendigkeit, Freiheitsgefühl und pure Freude.

 

Wenn du dich nach kleineren und grösseren Auszeiten sehnst, dich mit dem Gedanken Weltreise, Sabbatical oder simplem Solo-Reisen als Frau beschäftigen möchtest, Schritt für Schritt inklusive dem behutsamen Erlaubens deiner Ängste und Bedürfnisse, dann Schreib mir gerne.

 

Mein innerer Forscher kam während des Trips voll auf seine Kosten. Ich lernte wunderbare Menschen kennen und erlebte tiefgreifende Momente, die mich sprachlos machten. Allerdings gab es eine Sache, auf die ich hoffte und wartete, die aber nie kam: Ich hatte keine geniale Idee, was ich danach machen sollte, also bewarb ich mich nach Rückkehr wieder auf Marketing-Jobs. Und die schon erwähnten Muster gingen weiter. 

Mein nächster Job war noch stressiger, weil ich von Köln nach Düsseldorf pendeln musste. Es gab noch mehr "work hard play hard"-Druck und neue Stressfaktoren für mein Nervensystem. Wieder wurden neue Freundschaften geschlossen, und wieder wurden Körper und Seele durch den Mangel an Erfüllung, der geforderten Schnelligkeit, mit der ich Resultate abliefern musste, der Erwartungshaltung von langen Arbeitszeiten und der allgemeinen Oberflächlichkeit erschöpft.

2015. Nach fast 3 Jahren in diesem Job fühlte ich mich wieder mit dem Rücken zur Wand, als würde wieder ein Wendepunkt warten. Schon seit 2008 war ich tiefer und tiefer in verschiedenste Spiritualitäts/New Age - Themen eingetaucht, auf der Suche nach tieferer Wahrheit und Sinn UND um aus dem Körper zu flüchten, was ich damals nicht begriff. Ich hatte auch eine sehr starke Neugier für Neues, die mich, gepaart mit einer gewissen Naivität, dazu brachte, rund um die Welt alle möglichen Dinge, Strömungen, Gruppen, Mindsets und Gurus auszuchecken und auszuprobieren. Kann ich definitiv nicht empfehlen.

 

Frustriert und müde vom Pendeln, Schau-Sitzen und "so tun als ob ich extrem motiviert wäre" und in besagten "Spiri-Themen" unterwegs startete ich eines Tages ein Experiment: Es hiess "fühl, was du fühlen willst und du änderst deine Realität". Ich änderte meinen Gefühlszustand von "leidendes Opfer" zu "Sommerferiengefühl", bewusst, immer wieder, den ganzen Tag, egal, was im Aussen passierte. Tag 1. Tag 2. Am Tag 3 nach Start des Experiments wurde ich gefeuert, weil das Board meine Stelle strich. Es war einer der besten Tage überhaupt. Ich sass im Meeting, tat geschockt während ich innerlich jubelte. Ich bekam unerwarteten Geldfluss und mehrere Monate bezahlte Freiheit, die ich mit Freunden in Guatemala, Belize und Mexiko verbrachte, bevor ich einen neuen (den letzten) Job in einem Unternehmen in Köln antrat, diesmal in Teilzeit, diesmal um die Ecke, diesmal in der Hoffnung, etwas würde anders.

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JEDEM VON UNS WURDE ETWAS GESCHENKT

In all diesen Hochs und Tiefs des Job- und Reisealltags war etwas immer schon bei mir, als stabile, zuverlässige Komponente und Begleiter: Die Kunst und Kreativität. Gezeichnet habe ich seit frühester Kindheit, immer, nebenbei, überall. Es floss einfach aus mir, ohne Agenda, in purer Freude. Ich kann nicht damit protzen gehen, obwohl mein innerer Anteil, der immer im Aussen nach Bewunderung, Anerkennung und Gesehen werden suchte, das sehr gerne getan hätte. Ich kann das nicht, weil ich immer wusste, dass das, was ich malte und das, was die Menschen dabei fühlten, nicht von mir kam, sondern einfach ein geschenktes Talent von Gott war. So wie jeder von uns von Gott Talente geschenkt bekommen hat, die andere vielleicht erstaunen und neidisch machen, er aber selber nichts dafür getan hat. Demut und Dankbarkeit sind essentiell und wenn man beides lebt (was ich lange nicht genügend getan hatte), ist das ein wunderschönes Gefühl von Erfüllung.

 

Meine Lehrer, meine Freunde und Bekannten sagten immer: "Mach was mit Kunst bei deinem Talent." Aber ich traute mich nicht, diesen Weg zu gehen. In der Studienzeit und den ersten Arbeitsjahren trat das Zeichnen in den Hintergrund, tauchte aber immer wieder hartnäckig auf und klopfte an.

 

Nach 2015 erhielt ich immer mehr  das Feedback, dass meine Motive Menschen in ihre innere Ruhe, Klarheit, Kraft und Erdung brachten. Wieviele Momente gab es, wo ich Menschen meine Bilder zeigte und sie einfach anfingen zu weinen. Mich hat das oft fassungslos gemacht und so berührt, dass ich sprachlos war. Sie sagten mir, dass sie dadurch zurückfanden zu etwas, was sich zutiefst wahr anfühlte.

 

Das berührte mich sehr und so entschloss ich mich, 2016, die Kunst auch professionell in die Welt zu geben, zunächst neben meiner Marketing-Tätigkeit.

Aber in meinem nun 3. Management-Job spulten sich wieder dieselben Muster ab, nur in neuen Kostümen, es war beinahe amüsant. Im Frühjahr 2017 wusste ich, dass ich Verantwortung übernehmen und Dinge grundlegend ändern musste. Ich beschloss "this is it", kündigte und wurde selbstständige Künstlerin und Trainerin für kreative Selbstfürsorge, Resilienz & Stressbewältigung.

 

Ich glaubte anfangs all den selbsternannten spirituellen Business-Coaches, die mir erzählten, dass, wenn ich nur meinem Traum folge oder lang genug visualisiere, die Traumkunden und der finanzielle Erfolg sofort in meinen Schoss fallen würden. Wir ahnen es, soviel von diesen Versprechungen sind nur für eins da: Selbst richtig gut zu verdienen. Man nimmt sich mitsamt seiner blinden Flecken, Traumata, Muster & falschen Mindsets auch in die Selbstständigkeit mit. Und wenn all die grandiosen 10k/month Erfolge nicht passieren, sagt das ganz sicher nichts über deinen Wert aus. Wir müssen aufwachen. Soviel da draussen ist nicht wie es scheint.

 

So kann ich nur sagen: Es war nicht immer leicht, es hat nicht alles immer geklappt, es waren Hochs und Tiefs dabei und das ist gut so. Rückblickend bin ich dankbar, weil mich all das viel gelehrt hat. All das, was man verdrängt, was das Nervensystem wegen mangelnder Kapazität nicht halten kann, alle Blockaden zeigen sich, wenn man einen großen Schritt macht.

 

Wenn du dich daran misst, wieviele Erfolge, wieviele Kunden, wieviel Geld oder wieviele Likes du bekommst, wirst du irgendwann gegen die Wand fahren. Wenn du in deiner Selbstständigkeit deine Integrität, deine Moral, deine Werte ignorierst und den Parolen der Business-Gurus folgst, ohne mit dir selbst einzuchecken, wirst du baden gehen. Du wirst vor allem innerlich leer sein und immer das Gefühl haben, etwas fehlt. Wenn du deine Selbstfürsorge mit Füssen trittst und dich ausbrennen lässt, nur weil du auf ein Ziel hinarbeitest, was dir IN DER ZUKUNFT ein bestimmtes Ergebnis geben soll, was dann IN DER ZUKUNFT hoffentlich ein bestimmtes Gefühl in dir auslöst (denn das ist der Grund warum wir alles tun, was wir tun, um etwas bestimmtes zu FÜHLEN oder zu VERMEIDEN ZU FÜHLEN) ... wirst dein Körper irgendwann liebevoll streiken.

All das habe ich selber durch. Und kann deswegen davon sprechen und Menschen mit meinen Kreativ-Sessions, mit geerdeten, gesunden und praktischen Tools fürs Nervensystem und Resilienz-Techniken helfen, 

NICHT zu hetzen

NICHT vor den eigenen Empfindungen wegzurennen

NICHT sich von den Programmierungen der Hamsterräder mitreissen und sedieren zu lassen

sondern langsamer zu machen, Kapazität zu schaffen, um sich zu spüren, das Wesentliche zu sehen und praktisch, integer und wahrhaftig zu leben, die kleinen (offline-) Dinge, echtes Miteinander, simple Freude, Staunen, Lebendigkeit, Demut und Hingabe zu wertschätzen, trotz und mit all den Schmerzen und Ängsten, die wir mit uns herumtragen. Und durch die Täuschungen da draussen hindurchzusehen. 

 

Auch wenn ich mit viel Unangenehmem in mir konfrontiert wurde, die Kunst wirkte immer für Menschen. Immer wieder hörte ich von den erstaunlichsten Wirkungen, besonders der individuellen Living Signs, die ich seit 2017 designe, als Anker für deine 3 wichtigsten Werte, damit man in den ständigen Ablenkungen des Alltags nicht seinen Weg verliert, was uns allen ständig passiert, aber nicht sein muss, wenn man sich immer wieder visuell erinnert und dann danach lebt. Es ist das schönste Gefühl!

 

Immer mehr Menschen baten mich, individuelle Auftragsarbeiten zu machen. Ich fing auch an, besondere, minimalistische Logos & Brandings in Gold zu kreieren für Menschen aus aller Welt, die ihr Herzensbusiness starten. Für Privatleute und Firmen gab ich online Kreativ-Workshops & Retreats, die mit der Kombination aus Vagusnerv-Regulation, Schreiben und Malen innerhalb kurzer Zeit helfen, Stress zu entladen. Für Praxen und Studios, die Patienten und Besucher auf verschiedenste Arten und Weisen heilen und in ihr Gleichgewicht bringen wollen, kreierte ich individualisierte Werke, die genau dabei unterstützen. Und tue all das und mehr auch weiterhin, es ist mir eine grosse Freude.

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ROSAROTE BRILLEN

Das, wonach ich mich im Angestelltendasein immer so gesehnt hatte, konnte ich nun - im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten - endlich leben. Zwischen 2017 und heute arbeitete ich monateweise in Deutschland und oft im Winter in Asien oder Südamerika, tauchte ein in die Welt der digitalen Nomaden, der Aussteiger, der Anders-Lebenden, der Individualisten & denen, für die ein 9 to 5 undenkbar ist.

Ich bin so unendlich dankbar, trotz vieler Hindernisse, Krisen und Umwege, dass ich diese Freiheit geschenkt bekam. Alleine das Gefühl, selber entscheiden zu können, ob ich mir den Wecker stelle, Urlaubstage nicht mehr beim Chef erbetteln zu müssen und mich jeden Morgen fragen zu können: Was möchte ich als Erstes tun? ist herrlich. Gleichzeitig liebe ich es, neue Tätigkeiten auszuprobieren und Jobs zu machen, wo es nicht ums Geld, sondern ums Geben geht. Das Leben ist kurz, wir sollten Dinge tun, die sich SINNSTIFTEND anfühlen.

Dennoch bin ich keine Vollzeit-Nomadin, denn ich liebe es, ein Nest zu haben, in das ich zurückkehren kann, wo meine Freunde und meine Familie sind. Ganz entwurzelt leben, ohne festen Wohnsitz, das ist nicht für jeden etwas. Genau wie es für manche Menschen ein Traum ist, ein regelmässiges Gehalt zu bekommen, die Verantwortung an den Chef abzugeben, in Krankheitsphasen bezahlt zu werden und sich auf die Rente zu besinnen. Jeder hat seine Prioritäten, seinen Weg. 

 

Dann kam 2020 und die C-Phase und damit der maximale Trigger für mein hohes Gut "Freiheit" und "Wahrheit". Ich war mit einer Freundin in Vietnam und Thailand und bekam den letzten Flug zurück nach Deutschland, bevor alles dicht gemacht wurde. Eingesperrt zu sein ist für mich eines der schlimmsten Dinge. Doch auch während dieser irren Zeit taten sich unvorhersehbare Türen auf.

Seit 2020 wurden mir viele rosarote Brillen abgenommen: Es war eine Zeit, Naivität über Bord zu werfen, nicht mehr wegzuschauen und zu meiner Meinung zu stehen, auch wenn viele sie nicht teilten. Ich machte viele Fehler und versuchte aus ihnen zu lernen. Ich sah, dass es nichts bringt, anderen seine (sehr gut gemeinten) Ratschläge aufzudrängen und zu missionieren. Ich lernte viel über Toleranz, Mitläufertum, Empathie und Manipulation. Und musste schmerzlich erkennen, dass vieles ganz und gar nicht so ist, wie es scheint und man uns erzählt.

Es war eine intensive Lernzeit mit vielen Herausforderungen, privat, gesundheitlich, geschäftlich. Ich lernte viel über die Folgen von frühkindlichem Entwicklungs-Trauma auf alle Lebensbereiche und lernte Techniken zur Regulierung des Nervensystems. Ich hörte mehr auf meine vielen leisen inneren Warnungen und "red flags", statt sie zu ignorieren, nicht nur was Co Vid anging, sondern praktisch alle Industrien da draussen. Es war sehr ernüchternd, als ich erkannte, dass die Erfolgsversprechen der "tu was du liebst, dann musst nie wieder arbeiten und wirst in Kürze Millionär" - High Ticket Coaches, die Heil- und Erleuchtungsversprechen der Spiritualität, die Verlockungen der Manifestationsgurus, die Drillinstructor-Vibes der Mindset-Trainer etc. oft leer, irreführend, ausbeutend, manipulativ und destruktiv sind. Ich sah mehr und mehr (oft mehr als mir lieb war) durch die Hamsterräder.

 

Ich musste mir eingestehen, wie oft ich selbst durch meinen Trauma-Backround in Fallen getappt war. In die Fallen der Mechanismen, die präzise dafür gemacht sind, uns Menschen vom Wesentlichen abzulenken, uns in endlose Schleifen kurzfristiger Highs zu schicken, um Abhängigkeiten zu kreieren. Plötzlich erkannte ich, was die meisten in diesen Welten taten, ich inklusive: Das ständige, obsessive Kreisen um sich selbst, die Sucht, sich immer verbessern zu müssen. Höher, besser, gesünder, erleuchteter, weiter, reicher, gedetoxter, "gereinigter", weiser, erfolgreicher. Me, me, me. 

Vielleicht kommt es bekannt vor: Man fühlt instinktiv, dass irgendetwas mit der Welt nicht stimmt, dass ungute Kräfte am Werk sind, dass es mehr geben muss. Man sucht und sucht, aussen und innen und verliert sich in immer neuen "rabbit holes", was für eine Weile sehr überzeugend sein kann. Man probiert gefühlt 1 Million Dinge aus und denkt bei einigen auch, dass sie wirklich helfen und man wirklich "weiterkommt". Nur um irgendwann müde und frustriert festzustellen: "Problem/Muster/Konflikt X kommt trotzdem wieder, obwohl ich schon soviel gemacht habe".

 

In endlosen Schleifen wird uns die nächste Karotte angeboten, dann die nächste: Coach, Guru, Session, Retreat, Heilerfahrung, Produktpaket, exklusive Mastermind-Gruppe, shiny Multilevel-Marketingschema, 5000 Euro Online-Kurs usw.

Die Botschaft, mit dem das meiste Geld verdient wird und wir am meisten verar***t werden ist: Du kannst nicht aus dir selber heraus, aus deinem Wesen und durch Gott glücklich sein, du brauchst ______ um endlich (oder noch) glücklicher, erfüllter, entspannter, erleuchteter, reicher, unabhängiger oder gesünder zu sein. Es wird entweder mit Angst (wenn du nicht ___ machst, kaufst, buchst, dann...) oder mit Belohnung gearbeitet. Das Marketing der Welt spielt mit Angst, Drohung, Mangel, Mind Control, Zuckerbrot, Peitsche, Verlockung, Verführung. Die Frage ist: Bist du offen genug, dir anzuschauen, in welchen Abhängigkeiten du hängst und wie du dich selber einlullen lässt (und ich nehme mich da nicht raus).

Immer wieder musste ich mich, nach Phasen des Scheuklappentragens, aus Gruppen und Communities zurückziehen, da dort Verhaltensweisen an den Tag gelegt wurden, die man in Sekten findet. Nach aussen hin wird ein Lebensstil vorgegaukelt, der im inner circle nicht ansatzweise praktiziert wird. Ich durfte mehrmals hinter die Kulissen relativ bekannter "Teacher" gucken und was ich sah, war nicht witzig. Wie dunkel die "Licht und Liebe" Industrie ist, was wirklich dahintersteht, all das wusste ich sehr lange nicht. Es ist einfach eine sehr ausgeklügelte Manipulation, die viel tiefer geht und schon viel länger besteht, als wir denken.

Ich erinnere mich daran, wie ich an einem Tag die gesamte Erschöpfung fühlte, die diese Hamsterräder in mir in den letzten Jahrzehnten verursacht hatten. Die Erschöpfung, die meine ständige Suche nach den Wurzeln und Ursache meiner vielen mysteriösen Symptome, Unverträglichkeiten und Krankheiten mit sich brachte. Schilddrüse, Leber, Darm, Nervensystem, alles schien im Chaos. Ich fühlte an diesem Tag die Erschöpfung des Rennens und Hetzens und dem nie zur Ruhe kommens. Nie Ankommens. Und ich wusste, ich kann nicht mehr so weitermachen und: Irgendwas stimmt hier nicht. Wo ist der tiefe Frieden, den ich in allem suchte, der immer nur stückchenweise und für kurze Zeit ansatzweise da zu sein scheint aber dann wieder geht, während die Leere bleibt, die man mit vielen tollen Dingen da draussen füllen kann?

Und natürlich ist nicht jedes Event, Produkt, Angebot etc. da draussen schlecht und nicht jede Community manipulativ. Viele Menschen, die etwas anbieten oder etwas nutzen, tun dies mit guter Absicht, besonderen Gaben, echtem Engagement, tiefem Herzenswunsch zu helfen oder auch einfach unschuldiger Naivität. Allerdings merkte ich, dass viele (besonders in der spirituellen Szene) nicht wissen, worauf sie sich einlassen, was oder wem sie Tür und Tor öffnen. Viele wären - so wie ich es war - geschockt, wenn sie wüssten, was für Kräfte dort wirken und was die Agenda dahinter ist.

 

Und damit inkludiere ich viele Dinge, die inzwischen ganze Abteilungen der Mainstream-Buchhandlungen füllen. Ich habe Dinge erlebt, die viele mir nicht glauben würden. Ich wusste nur nicht, aus welcher Ecke all das kam. Ich wusste es alles nicht...bis ich es erkennen musste. Und immer noch erkenne. Und kann damit mal gut, mal weniger gut umgehen und gehe weiterhin durch Staunen, Ungläubigkeit, Widerstände, Abschiede und Trigger. Ich glaube, man kann sich von der Hoffnung verabschieden, dass Trigger jemals aufhören. Man kann nur zusehen, anders damit umzugehen.

Da ich weiss, dass es nichts bringt, jemanden von etwas überzeugen zu wollen, kann ich jedem nur empfehlen, sich Ruhezeiten in der Natur zu suchen und dann ehrlich und aufrichtig darum zu bitten, die Wahrheit zu erfahren, durch alle Täuschungen hindurchsehen zu können, auch WENN ES WEH TUT und Demut zu praktizieren. Und sich mal die Frage zu stellen: Was, wenn es nicht für jeden eine eigene Wahrheit gibt, was, wenn es wirklich nur eine gibt? Würde ich die nicht kennen wollen?

Ein weiterer Tipp: Schränke deine Online-Zeit, den Kontakt mit Laptop und Handy so gut ein wie es geht. Wir machen uns keine Vorstellung davon, wie schädlich es ist. Eine kreative Technik, um Handysucht loszulassen, teile ich hier.

 

Eine weitere Erkenntnis dieser Zeit war auch: Humor, Lebensfreude und Zuversicht ist essentiell. Genauso wie es toxische Positivität gibt und das berühmte "Bypassing" & "Sedieren", so ist das andere Extrem ungesunde Negativität und manisches "Shaddow-Working". Hier erfährst du, was man tun kann, wenn man einen richtig schlimmen Tag hat, probier es mal aus. 

Zu erkennen, wo man sich in Identitäten verliert ist nicht leicht aber wichtig: Man kann sich unbewusst auch aus dem "Kindheitstrauma" eine Identität basteln, an die sich innere Anteile klammern und sie für bestimmte Dinge obsessiv nutzen wollen. 

Gelassenheit, Dankbarkeit und die simple Freude des Seins sind so unendlich wichtig und heilsam. Wenn man die Effekte von Dankbarkeit auf den Körper kennt, will man nicht mehr ohne sein.

GEDEMÜTIGT

Die vielleicht schmerzhafteste Brille, die mir abgenommen wurde, war nicht die über die Hamsterräder, sondern die über mich selber. Ich musste erkennen, zugeben und mich dafür entschuldigen, wie sehr und wie lange ich blind und verschlossen vor gesundem Feedback anderer Dinge getan hatte, auf die ich nicht stolz bin und die ich fröhlich an anderen kritisiert hatte: Selbstsucht, Selbstverherrlichung, Arroganz, Überheblichkeit, Manipulation, Faken, anderen Dinge in die Schuhe schieben, die ich verbockt hatte, nicht zu Fehlern stehen, Lügen, Lästern, Betrügen, Regeln & Eigentum anderer missachten, Wegschauen, Weglaufen, Unfähigkeit, Leid anzuschauen oder zu tragen, Bequemlichkeit, Heucheln, Respektlosigkeit, Lästern, Schadenfreude, Besserwisserei, Angeberei, Sturheit, Gier, Geiz, Hedonismus, Narzissmus, maximaler Egoismus.

 

Gesunder Kritik gegenüber hatte ich extrem viel Widerstand. Oft verhielt ich mich wie ein bockiges stures Rumpelstielzchen. Ich war einfach blind. Und nur um das klarzumachen: Ich bin davon auch jetzt nicht frei. Ich bin keine Heilige. Ich erkenne diese Mechanismen, die mich zu all dem bewegen wollen, auch jetzt in mir, es ist nicht "leichter" geworden. 

Allerdings tue ich mein Bestes

 

  1. erstmal zu erkennen, wenn ein Impuls da ist, den ich nicht für "gesund" halte und mehr Abstand zu bekommen (inne halten, pausieren, spüren, präsent sein, laaaangsamer zu machen)

  2. anzuerkennen und zu akzeptieren, dass diese Bewegungen da sind, zu verstehen, dass vieles davon (nicht alles) gutgemeinte Selbstschutzmechanismen von früher sind und mir gegenüber liebevoll und verständnisvoll zu sein. Aber auch: Zu verstehen aus welchem Traumamuster ein ungesundes Verhalten entsteht heisst NICHT, dass es gut ist, sich so zu verhalten.

  3. die Frage zu stellen und dafür zu danken, die Situation X in einem neuen Licht zu sehen und meine Sturheit und Scheuklappen loszulassen.

  4. wenn ich einen Impuls wahrnehme, ihn dann nicht auszuführen, sondern bewusst ungesunde Muster zu brechen. Frage dich: "Wie genau habe ich früher gehandelt? Möchte ich wirklich so sein? Was wäre das Gegenteil davon?" Und das dann auch im Alltag zu tun, auch wenn es Überwindung kostet. Seine wahren Werte zu erkennen und danach zu leben ist nicht einfach aber unglaublich erfüllend. Und wenn ich zurückfalle in alte Muster, bin ich mitfühlend mit mir, nehme es mit Humor und...​​

  5. ... was ich als eines der heilsamsten Dinge betrachte - versuche, EHRLICH darüber zu sprechen.

 

Stell dir vor, du würdest es wagen, so etwas zu sagen oder zu tun (für deine Themen):

 

  • "Du, ich wollte grade faken und dich anlügen, weil ich Angst hatte, dich zu verletzen, oder schlecht dazustehen, weil in meinem Nervensystem eine tiefe Angst vor Ablehnung und Kritik steckt, noch aus der Schulzeit."

 

  • oder "Du, ich hatte grade den Impuls, über XY mit dir zu lästern, aber ganz tief drin spüre ich, dass ich nicht so sein will und dass ich lieber mit Menschen rede als über sie."

 

  • oder "Wenn du das sagst, spüre ich eine Enge im Bauch, alles zieht sich zusammen, ich will mich grade verteidigen und zurückschlagen und irgendwas fieses zu dir sagen, ich bin jetzt einfach mal mit diesem Gefühl und gebe mir Raum."

  • Wenn ich weiss, dass ich schlecht abgeben kann und immer das Beste für mich will, wie wäre es, wenn ich mich in einer Situation einfach mal überwinde und etwas AUFOPFERE, etwas schenke, obwohl ich gierig danach bin.

  • Wenn ich süchtig nach Rampenlicht und Bewunderung bin, wie wäre es, wenn ich bewusst mal zur Seite zu treten, mich unsichtbar mache und jemand anderem die Bühne gebe.

  • Wenn ich weiss, dass ich die Tendenz habe, knauserig und geizig zu sein, wie wäre es, wenn ich mich überwinde, einem Obdachlosen einen grosszügigen Betrag zu geben.

  • Wenn ich weiss, dass ich abhängig bin vom Handy, Shoppen, Essen, Luxus oder Komfort und diese Abhängigkeit mich zu einem Sklaven macht, wie wäre es, wenn ich mir im Kleinen mal genau das vorenthalte, mit viel Präsenz und Mitgefühl "das Gegenteil lebe": Stundenweise oder tageweise (krasser Gedanke!) ohne Handy rausgehe, von meinem Lieblingsessen "faste", mich stoppe beim nächsten Shoppingwahn, mich mal in eine Umgebung ohne Komfort begebe und dann sehe, dass nicht meine Emotionen, Hormone oder Karotten da draussen mich bestimmen, sondern mein Wille und meine Entscheidung.

  • Wenn ich weiss, dass ich emotional dysreguliert und es niemals gut geht, wenn ich aus dem Affekt von "Highs & Lows" handle oder spreche, dann versuche ich, wenn ich das nächste Mal spüre, dass ich etwas ungefiltert rauslassen will, innezuhalten, einfach präsent zu spüren, etwas Distanz einzunehmen und zu warten, bis ich etwas sage. Oder nur "ich bin grade so wütend und das möchte ich dir nicht zumuten". Wenn es doch passiert, ist ein späteres ehrliches "ich versuche das in den Griff zu bekommen, aber es klappt noch nicht immer, sorry" sehr heilsam.

  • Wenn ich ein eigenes Business habe, kann ich mich fragen, ob Integrität, Werte und Moral das Fundament bilden oder etwas anderes. Das bedeutet für mich z.B., nicht dem "High Ticket" Wahn zu verfallen und krankhaft hohe Preise zu verlangen, weil ich süchtig nach Luxus bin, sondern für alle Geldbeutel etwas anzubieten, ohne jemandem die Tür zuzuschlagen. Für jeden mag es etwas anderes sein. Ehrlich zu dir zu sein kann dir niemand abnehmen. Du musst dich im Spiegel angucken, niemand sonst.

Besonders wenn wir ehrlich und verletzlich über unsere "Schatten" sprechen, ist das für viele ganz neu und öffnet ungeahnte Türen, weil wir alle uns zutiefst nach nicht gefaketem authentischen Miteinander sehnen. Ich habe erstaunliche wundersame Momente erlebt, was Masken-Fallenlassen und Verletzlichkeit angeht, grade weil ich aus Angst und Trauma soviel gefaked habe und viele ungute Dinge getan habe. Mitfühlend ehrlich und "nackt" sein, ohne Agenda, ist keine Schwäche. Im Gegenteil, man ist weniger angreifbar und in sich erfüllt. Ich sage nicht, dass das in allen Situationen und mit allen Menschen machbar ist. Gesunde Grenzen setzen ist extrem wichtig. Besonders für die, die Entwicklungstraumata mit sich tragen oder in narzisstischen Umfeldern zu Co-Abhängigen, Mitläufern und People-Pleasern geworden sind, ist es essentiell, das zu lernen, Schritt für Schritt. 

Ich bin auch der Meinung, dass manche der oben genannten Verhaltensweisen nur im Extremen sehr schädlich sind, es gibt bei allem viele Nuancen und Schattierungen. Man muss immer den Einzelfall anschauen.

 

Das Ganze geht noch viel tiefer und hat noch viel mehr Aspekte, darüber spreche ich auf Instagram und besonders auf Youtube.

Leider gibt es eine Vielzahl an Strömungen in den Branchen Persönlichkeitsentwicklung, Mindset & Psychospiritualität, die genau diese obigen "Eigenschaften" (u.a. das obsessive egomane Kreisen um sich selbst) feiern und pushen und dabei viel Geld machen. Ich kann nur sagen, mir wurde das Geschenk gegeben, mehr und mehr zu erkennen, wie oft ich jenseits meiner eingebauten Integrität und Moral gehandelt habe. Aber auch, wieviel Wut ich unterdrückt hatte all die Jahre.

 

Ich wurde "gedemütigt" und das meine ich im positiven Sinne, auch wenn es sich teilweise brutal anfühlte. Mir wurde Demut geschenkt, in dem ich mich immer mehr mir selber stellen musste. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Sich von ungesundem Verhalten zu lösen, es zuzugeben und Dinge anders zu machen ist oft nicht leicht, man braucht Willenskraft, Disziplin und... Gnade.

GNADE

 

Manchmal passieren schlimme Dinge, die einen neu justieren. 2022 gab es auf vielen Lebensebenen unerwartete, sehr schmerzhafte Krisen und Schicksalsschläge, u.a. familiär und gesundheitlich, die mich ganz neu auf den Umgang mit Leiden blicken liessen und mich extrem auf meine Knie brachten. Es war, als würden alle Pfähle meines Lebens gleichzeitig kollabieren. In dieser Zeit ging es nicht um "wie mache ich mein Leben noch schöner" sondern um "wie überlebe ich irgendwie?"

 

Ich sah, dass es weder gesund ist noch funktioniert, krampfhaft auf der Sonnenseite des Lebens existieren zu wollen und Dingen nicht ins Gesicht zu schauen. Hingabe an das, was da ist, präsent sein, mit dem was da ist, ist eine große Kunst und nicht leicht. Zuzugeben, dass man nicht die Kontrolle hat, sondern etwas ganz anderes, etwas, was ich mein Leben eigentlich überall gesucht hatte, aber gleichzeitig, in der Art, wie ich ihn dann erkannte, immer negiert hatte: Gott. Nicht ich war es, der soviel in meinem Leben auf den Kopf stellte und mich rekalibrierte, er war es. Und ihm gilt aller Dank. Das, wo ich soviele Jahrzehnte fälschlicherweise im maximalen Widerstand gegenüber war, erwies sich als das eine, was zählt.

 

Seit ich ihn erkannte und mich ihm zuwendete, habe ich soviele kleine und grosse Wunder erlebt, dass es mich sprachlos macht. Die Prioritäten verschoben sich. Meine Einstellung zu so vielem änderte sich zutiefst. Ich fühlte mich auf einer essentiellen Ebene angekommen und im Frieden. Nicht der "ich bade jetzt jeden Tag nur noch in Glück und Entspannung und es passieren nur noch tolle Dinge" Frieden, sondern ein Frieden, der da ist, WÄHREND ich mit Triggern, Konflikten, körperlichen und emotionalen Krisen konfrontiert bin. Ich durfte soviele meiner Themen auf neue Art anschauen und besonders das Thema Urvertrauen. Und: Ich musste auf das, was in der Welt passiert, die Kräfte, die am Werk sind, nochmal mit weniger Scheuklappen gucken und alles machte plötzlich viel mehr Sinn. Die 2 Worte, die in vielen New Age Kreisen ein rotes Tuch sind und mich lange mega getriggert haben, durfte ich völlig neu erfahren und erkennen: 1. Jesus Christus. 2. Sünde.

Ich sage das alles, um dich zu ermutigen: Soviel von dem, was wir als wichtig erachten, ist es nicht. Soviel, soviel in dieser Welt ist nicht wie es scheint. Dafür geht es auf anderen Ebenen um soviel mehr, als wir ahnen. Ich bin davon überzeugt, dass die Leere, die wir fühlen und versuchen, mit Ding X (Essen, Erfolg, Geld, Terminkalender vollstopfen, Drogen, Kaffee, Shopping, Dating etc.) zu füllen, nur von Gott gefüllt werden kann. Das wir uns zutiefst in allem was wir tun, nach dieser wundersamen Heiligkeit sehnen und sich deswegen vieles so banal, oberflächlich, grau, unbefriedigend anfühlt. Wir wagen es jedoch kaum, innezuhalten und darum zu bitten Gott zu erfahren und die Hamsterräder der Welt sind dafür designed, dass wir das auch nicht tun. Der Frieden, den wir alle suchen, ist wirklich nicht in dieser Welt, via Retreats, Heilern oder Onlinekursen zu finden. 

 

Erstaunliche Dinge sind immer wieder passiert, wenn ich es wagte, mich Ängsten zu stellen, wo ich wegrennen wollte, ehrlich zu sein, wo ich faken wollte, mich zu zeigen, wo ich mich verstecken wollte, verletzlich zu sein, wo ich stark rüberkommen wollte. Bitte versuche es mal, in kleinsten Schritten alte Verhaltensweisen zu ändern, jemand zu sein, der sich im Spiegel anschauen kann. 

 

Ich sah, wie befreiend und stärkend es ist, zu mir zu stehen, auch auf die "Gefahr" hin, dafür kritisiert, verspottet oder verlassen zu werden. In kleinsten Schritten, denn durch mein Schul-Mobbing hatte ich grade bei diesem Thema extrem viel Angst & Anspannung im Nervensystem gespeichert. Deswegen habe ich grosses Verständnis für alle, die sich davor scheuen, so wie ich. Versuch es einfach mal. Wir alle haben insgeheim soviel Angst voreinander, wir alle sehnen uns insgeheim nach simpler Zuneigung und Liebe. Nach etwas ECHTEM.

 

Wir sehnen uns so sehr nach dem Erkennen des Sinns im Leben. Ich glaube, dass es nicht darum geht, krampfhaft nach einem Zustand zu streben, wo wir alles Leid und allen Schmerz endlich losgeworden sind, sondern hier und jetzt, mit Freude, Lebendigkeit, Staunen, Demut und Mut uns echter Liebe zu öffnen, Liebe zu geben und zu empfangen. Und das MIT unseren Ängsten und Traumata, aber ohne obsessiv darum zu kreisen und sie zum Mittelpunkt des Lebens zu machen. 

 

Es liegt mir am Herzen, Menschen zu helfen, sich und anderen wahrhaftig zu begegnen, nicht aufzugeben trotz schwieriger Umstände, Krisen und Leiden. Nach seinen Werten zu leben, kreativ, präsent, voller Freude, neugierig, bodenständig und integer, Liebe zu geben, ganz unkitschig und ehrlich, das ist das, woran wir uns später erinnern. Nicht an die Momente, wo wir versuchten, blind in den Hamsterrädern mitzurennen, zu gefallen, uns zu verbiegen, Erwartungen brav zu erfüllen, endlos vor dem Laptop oder Social Media zu hängen und Likes zu sammeln. Es lohnt sich, die Frage "was würdest du tun, wenn du nur noch 2 Monate zu leben hättest" öfters mal zu stellen.

Wenn dir danach ist, mach ein Experiment und schau, wo du auf meinen Seiten vielleicht ein Ja fühlst. Nimm dir Zeit. Ich freue mich, wenn ich deine Reise ein Stück begleiten und unterstützen darf.​

Petra

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